
The Casual Bucket – Verarbeitung mit überlappenden Kanten
Für unsere beliebte Bucket Bag gibt es jetzt eine alternative Verarbeitungsvariante des Taschenkörpers!
Hierbei werden die Seiten- und Bodennähte gekürzt und nach außen sichtbar verarbeitet – also nicht, wie in der originalen Anleitung, nach innen umgeschlagen und festgenäht. Das kann aus verschiedenen Gründen von Vorteil sein und verschafft deiner Bucket Bag noch einmal einen völlig neuen Look, bei dem die Kantenbearbeitung im Fokus steht.
Avant de commencer les instructions détaillées et les adaptations de la boîte DIY, voici les avantages de ce mode de traitement et quelques indications sur ce que tu dois prendre en compte avant de prendre ta décision.
Quand ce mode de traitement est-il particulièrement judicieux ?
- ... wenn du ein besonders starres Leder hast, bei dem das Umklappen und Festnähen der Nahtzugaben und insbesondere das Wenden der Tasche etwas schwerfälliger ist. Leder, bei denen dies zutreffen kann, sind beispielsweise starre Leder in den Strukturen Caviar und Epi oder auch das Glattleder der Standardkollektion.
- ... wenn du lieber Kanten bearbeitest, als nähst. Der Nähaufwand wird bei dieser Verarbeitungsvariante um ca. 3-4 Stunden reduziert, da sowohl die Bodennaht, als auch die Seitennähte nur einreihig statt dreireihig genäht werden. Auch die Naht für die Taschentiefe ist schneller genäht. Die „gewonnene Zeit“ wirst du wahrscheinlich ca. zur Hälfte in die zusätzliche Kantenbearbeitung investieren, die bei dieser Verarbeitung notwendig wird.
- ... wenn du eine minimal kleinere Bucket Bag möchtest. Dadurch, dass Nahtzugaben gekürzt werden, bzw. die Naht zum Schließen der Seiten und des Bodens verschoben wird, ist die Tasche in der Breite ca. 5cm kleiner. Die Grundfläche des Bodens ist bei dieser Tasche innen gemessen ungefähr 21cm breit und 11cm tief.
- ... wenn du einen losen Futterbeutel verarbeiten möchtest, wie wir es in unserem Blogartikel "The Casual Bucket – Verarbeitung eines losen Futters" getan haben, kannst du den Futterbeutel in den Bodennähten einnähen. Dadurch wird dieser fixiert, verzieht sich nicht so leicht und liegt schöner in deiner Bucket Bag.
À quoi dois-tu faire attention avec cette variante de traitement ?
- Die Tasche wird etwas kleiner. Ein iPad Pro mit 12 Zoll passt in diese Variante der Bucket Bag hinein, es steht allerdings 1cm aus der Tasche heraus.
- Der Taschenorganizer „Inside my Bag“ von Cherry Picking Studio passt bei dieser Variante gerade so in die Tasche und sollte aus keinem voluminösen Stoff gefertigt werden.
- Du musst selbst Änderungen an den Lederteilen vornehmen, indem du die Nahtzugabe abschneidest und einige Löcher neu stichst.Es sind zwar nur gerade Schnitte notwendig, aber trotz allem benötigst du entweder eine besonders gute Lederschere, ein Cuttermesser oder einen Rollschneider und ein Lineal. Die Löcher kannst du mit einer Ahle stechen.
- Da die Kanten, die die Bodentiefe schließen, etwas mehr nach unten zeigen, ist diese Tasche etwas anfälliger, falls du sie oft auf rauen oder schmutzigen Böden abstellst. Du kannst dem Abhilfe schaffen, indem du die Tasche aufhängst oder Taschenfüße verarbeitest und zudem die fertigen Kanten nach oben biegst.
Bucket Bag mit nach außen sichtbaren Kanten verarbeiten – so geht’s!
Hinweis: Diese Anleitung erläutert nur die Änderungen, die du vornehmen musst, um diese alternative Variante zu fertigen. Sie ergänzt die bestehende Anleitung, die du nach Bestellung als Download erhalten hast. Schritte wie die Fertigung der Innentasche, das Anbringen von Taschenfüßen etc. werden nicht behandelt.
Étape supplémentaire : Découper les pièces
Bevor du die Bucket nach der originalen Anleitung fertigst, musst du einige Teile zuschneiden. Falls du noch nie Leder zugeschnitten hast, schau dir gerne unser kostenloses Video-Tutorial an. Da es sich hier nur um gerade Schnitte handelt, die anschließend auch mit Kantenfarbe bearbeitet werden, ist dieser Schritt gut machbar. Teste ggf. vorher das Zuschneiden der langen Geraden, indem du einen Schnitt etwas weiter außen an den Seitenkanten vornimmst. Gegebenenfalls möchtest du zwei Reste der Seiten-, sowie einen Boden-Abschnitt noch nutzen, behalte diese noch etwas.
Découpe ensuite, comme indiqué sur les dessins, les pièces suivantes :
2x Bodenteile aus Verstärkung oberhalb der Nahtreihe um insgesamt 12mm kürzen
2x Taschenkörper aus Leder: kürze die Seiten und den Boden jeweils zunächst um 9mm und anschließend um weitere 15mm. Hebe dir die abgeschnittenen Streifen (9mm) für die weitere Verarbeitung auf.
Alternativ kannst du auch an jeder Kante 24mm abschneiden, du solltest allerdings beachten, dass du dann offene Futterkanten im Inneren deiner Tasche hast, die mit der Zeit ausfransen können. Wenn du einen zusätzlichen losen Futterbeutel verarbeitest, kannst du das Futter ohne bedenken offenkantig verarbeiten.
Vervollständige anschließend die Löcher der vier Seitennähte mithilfe deiner Ahle (hier orange markiert). Als Schablone kannst du einen der abgeschnittenen Streifen verwenden.
Diese Nahtlöcher müssen übrigens nicht 100% perfekt sein, da sie später vom D-Ring Einfassteil überdeckt werden.
Nimm anschließend ein D-Ring Einfassteil und lege es so wie in der Zeichnung gezeigt mittig auf die Seitennaht der Lederaußenseite. Du kannst dieses gegebenenfalls mit einem Streifen Stylefix oder Ähnlichem am Leder fixieren, damit es nicht verrutscht. Nutze deine Ahle um die Löcher zu stechen (hier pink markiert).
Hinweis: Besonders bei starrem Leder ist das Stechen der Löcher schwieriger als bei weichem Leder. Sollte deine Ahle nicht mehr scharf genug sein, kannst du sie etwas mit deinem Schleifschwamm schärfen.
Achte zudem darauf einen festen Untergrund (z.B. eine alte Schneidematte oder einen dünnen Korkblock) zu wählen, damit das Stechen der Löcher einfacher wird und das Loch nicht zu groß wird.
Führe jetzt wie in der originalen Anleitung beschrieben die Schritte 1 – 8 durch und schneide das überschüssige Futter bündig entlang der Lederkanten ab.
Wenn du das Futter offenkantig verarbeitest, empfehlen wir dir es auch außerhalb der Löcher mit Kleber festzukleben, damit die Kanten langlebiger werden.
Zusatzschritt: Bearbeitung der Kanten
Der Taschenkörper wird gleich am Boden und den Seiten so überlappend genäht, dass die Nähte des Vorderteiles diese des Rückteiles überlappen. Das bedeutet, dass das Futter der Seiten- und Bodenkanten des Rückteiles in der Tasche innen offenkantig freiliegen.
Um diese zu schützen, kannst du jeweils einen der abgeschnittenen Reststreifen (9mm) der Bodenkante, sowie 2 Streifen der Seitenkante als Blende verwenden. Klebe die Streifen von innen bündig auf das Futter des Rückteils. Achte dabei besonders darauf, dass die Nahtlöcher aufeinander passen, und kein Kleber auf die Nahtlöcher kommt, dann hast du es beim Nähen einfacher.
Bearbeite anschließend die Kanten der Seitenteile und des Bodens. Die Kante der Bodentiefe muss in diesem Schritt noch nicht bearbeitet werden.
Tipp: Wenn du bei der Kantenbearbeitung des Taschenkörper Vorderteils darauf achtest, auch das Futter leicht mit Base Coat und Kantenfarbe „mitzufassen“, kannst du das Futter etwas vor dem Ausfransen schützen.
Jetzt wird der Taschenkörper genäht.
Ersatz für Schritt 9 – 12 der originalen Anleitung: Taschenkörper nähen
Hinweis: Optional kannst du auch zuerst den Innenstreifen der Oberkante annähen, wenn du das einfacher findest und kein loses Futter verarbeitest (letzter Abschnitt in diesem Beitrag - Hinweis zu Schritt 13). Zum jetzigen Zeitpunkt könntest du die Teile ggf. noch in einen Nähkloben einspannen.
Zuerst nähst du die Bodenkanten überlappend an, sodass eine Kante außen und eine Kante innen liegt. Wenn du im vorherigen Schritt eine Kante von innen mit einem Lederstreifen beklebt hast, achte darauf, dass die Teile so überlappen, dass diese Seite innen liegt. Die offenkantig mit Futter verarbeitete Kante des Taschenkörper Vorderteiles liegt außen. Nähe die Kante mit der Sattlernaht und beende den Stich wie gewohnt.
Anschließend werden die beiden Seitennähte ebenfalls überlappend genäht. Achte auch hier darauf, dass das Taschenkörper Rückteil innen liegt.
Beginne vom Boden ausgehend und nähe zur Oberkante der Tasche. Diese Nähte können etwas ungewohnt sein, da du im Inneren der Tasche die Nahtlöcher nicht sehen kannst. Wir empfehlen dir die Teile mit Fixiernadeln aufeinander zu stecken oder mit fünf langen Stichen zusammen zu heften, damit die Teile nicht verrutschen.Vernähe den Faden am Ende gut und fixiere das Fadenende wieder mit einem Kleberpunkt.
Abschließend fehlt dir nur noch die Naht der Taschentiefe. Lege die ungenähten Kanten so aufeinander, dass die Boden- und Seitennaht aufeinandertreffen. Fixiere dir alles mit einigen Dokumentenklammern oder Fixiernadeln. Nähe anschließend die gesamte Taschentiefe. Beachte hierbei, dass du wirklich am ersten Stich anfängst, auch wenn es durch die Ecke der Tasche hier etwas eng ist. Stich ggf. die Löcher kurz mit einer Ahle vor, um sie leichter zu treffen.
Étape supplémentaire : traitement des bords des côtés et de la profondeur des poches
Jetzt folgt Fleißarbeit. Lass dir für die Bearbeitung der Bodenkanten ausreichend Zeit, da sie an der fertigen Tasche prominent zur Geltung kommen. Sollte hier noch etwas Futterstoff an der Kante überstehen, kannst du diesen jetzt vorsichtig mit einer Schere wegschneiden. Verwende so viele Schichten Base Coat, bis du mit der Plastizität der Kante zufrieden bist. Anschließend trägst du die Kantenfarbe auf.
Tipp: Wenn du beide Kanten gleichzeitig bearbeiten möchtest, kannst du den Taschenkörper kopfüber hinstellen.
Fertige jetzt die Bucket wie in der originalen Anleitung beschrieben von Schritt 13 – 18 und beachte die folgenden Hinweise:
zu Schritt 13: Die Einfasstreifen decken nicht jedes Loch der Oberkante ab. Es wird jeweils ein Loch an den Seiten der Tasche unverdeckt bleiben. Diese 2-3mm große Lücke ist später aber nicht mehr auffällig und kann bei der finalen Kantenbearbeitung gut kaschiert werden.
zu Schritt 17: Nähe die D-Ring Einfassteile von außen so fest, damit die ursprünglichen Löcher für die Einfassteile verdeckt werden. Solltest du Schwierigkeiten haben mit den Nadeln durch das Leder zu kommen, kannst du die Löcher nochmals mit deiner Ahle nachstechen.
Wir empfehlen dir die Bodentiefe nun nochmal mit deinen Fingern auszuformen. Stopfe deine Tasche anschließend gut aus (z.B. für 24 Stunden), um sie in Form zu bringen. Wenn du die Kanten der Bodentiefe etwas vor Abnutzung schützen möchtest, empfehlen wir dir diese nach oben auszuformen.
Anschließend ist deine neue – etwas andere – Bucket Bag fertig!
Gratulation!